Internationale Konferenz
Call for Papers
wozzeck100
Composing | Publishing | Performing Opera, 1918–1939
mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Alban Berg Stiftung Wien
Wiener Staatsoper
Wien, 9.–11. April 2026
Am 14. Dezember 1925 wurde Alban Bergs Oper Wozzeck an der Berliner Staatsoper uraufgeführt. Es war der Höhepunkt eines langen Prozesses, an dem zahlreiche Einzelpersonen, Gruppen und Institutionen beteiligt waren – von Bergs anfänglicher Suche nach einem Stoff über verschiedene Phasen der Komposition, der Herstellung des Notenmaterials und Verhandlungen mit Theatern, an denen die Wiener Universal Edition maßgeblich beteiligt war, bis hin zur musikalischen und szenischen Umsetzung auf der Bühne.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums seiner Uraufführung rückt die Konferenz „wozzeck100: Composing | Publishing | Performing Opera, 1918–1939“ das komplexe Zusammenwirken der Akteur*innen bei der Genese von Opern in der Zwischenkriegszeit ins Zentrum. Es ist nicht nur Teil der Entstehungsgeschichte eines Werkes und seiner Quellen, sondern spiegelt zugleich die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen wider, welche die Opernproduktion dieser Ära prägten. Damit erweitert die Konferenz die Diskussion weit über Alban Berg, Wozzeck, Lulu und die Universal Edition Wien hinaus auf ein breiteres Themenspektrum:
Die Auswirkungen politischer und sozialer Bedingungen auf die Opernproduktion, einschließlich neuer Vorstellungen von Freiheit und Demokratie, dem Aufstieg autoritärer Regime, Zensur sowie Emigration und Exil.
Die Herausforderungen und Chancen der neuen Medien – Schallplatte, Radio und Film sowie neue Wege für die transmediale Vermarktung und Verbreitung.
Die institutionellen Rahmenbedingungen öffentlicher und privat geführter Opernhäuser und ihre Auswirkungen auf Repertoire, Besetzung, Inszenierung und Öffentlichkeitsarbeit.
Die Konferenz steht in engem Zusammenhang mit dem vom FWF geförderten Forschungsprojekt „Composing | Publishing | Performing Opera: The Making of Alban Berg’s Wozzeck and Lulu“ (Alban Berg Stiftung Wien), das sich der Untersuchung und Dokumentation der Entstehung der beiden Opern Alban Bergs im breiteren kulturellen Kontext widmet. Ein zentraler Bestandteil dieses Projekts ist die Veröffentlichung relevanter Dokumente in der Datenbank der Alban Berg Stiftung.
Die Konferenz in deutscher und englischer Sprache sieht 20-minütige Vorträge mit anschließender Diskussion vor. Die zeitnahe Publikation eines Konferenzbandes ist geplant – Deadline zur Einreichung der Beiträge ist der 30.04.2026.
Bitte senden Sie ein Abstract (max. 250 Wörter) sowie eine Kurzbiografie (max. 150 Wörter) bis zum 06.06.2025 an wozzeck100@albanbergstiftung.at. Die Auswahl der Beiträge erfolgt bis Juli 2025.
Mit Fragen wenden Sie sich gerne an Annaktrin Babbe (babbe@albanbergstiftung.at) und Nastasia Heckendorff (heckendorff@albanbergstiftung.at).
Idee und Konzept: Annkatrin Babbe, Martin Eybl, Nastasia Heckendorff
Wissenschaftliche Gesamtleitung: Martin Eybl
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Workshop MUSICAL PRACTICE / KULTURELLES HANDELN / MUSICKING, 4.–5. Dezember 2023
In Kooperation mit der Alban Berg Stiftung und im Zusammenhang mit dem FWF-Forschungsprojekt „Composing | Publishing | Performing: The Making of Alban Berg’s Wozzeck and Lulu“ (Laufzeit 2023–2026) veranstaltet die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung) am 4. und 5.12.2023 einen Workshop zum Thema MUSICAL PRACTICE / KULTURELLES HANDELN / MUSICKING.
Musikgeschichte kann als eine Geschichte von Werken und ihren Urheberinnen und Urheber betrachtet werden oder als eine Geschichte von Diskursen über Musik. Betrachtet man dagegen die Handlungen, durch die Musik entsteht, verbreitet wird und erklingt, kommen weitere Akteurinnen und Akteure in den Blick, die in der Musikforschung der vergangenen Jahre zunehmend Interesse fanden. Konzepte der in der Philosophie und Soziologie entwickelten Praxeologie gaben insbesondere der Opernforschung, der musikalischen Genderforschung und der Forschung zu musikalischer Geselligkeit neue Impulse.
Der Workshop nimmt Positionen einer sehr vielfältigen Debatte in den Blick. Fünf ausgewählte Texte werden diskutiert. Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten sie nach Anmeldung digital zugesandt und werden ersucht, diese Aufsätze vorab zu lesen, um sich aktiv an den Gesprächen beteiligen zu können.
Anmeldung erforderlich: Bitte bis spätestens 24.11.2023 bei Johannes Fiebich (fiebich@mdw.ac.at).
Ort: 1010 Wien, Seilerstätte 26, Festsaal
Programm:
Montag, 4.12.
14:30 Begrüßung, kurze Projektpräsentation (Martin Eybl, Annkatrin Babbe, Nastasia Heckendorff)
15:00 Rode-Breymann, Susanne: „Alexander Zemlinskys Kreidekreis im Kontext der China-Rezeption in den Zwischenkriegsjahren“, in: Polyphonie und Hybridität – Musikaustausch zwischen China und Europa, hrsg. von Xuan Fang, Berlin 2022 (Studien zu Musik und Gender), S. 197–228 (Susanne Rode-Breymann)
16:45 Reckwitz, Andreas: „Grundelemente einer Theorie sozialer Praktiken“, in: Zeitschrift für Soziologie 32.4 (2003), S. 282–301, neuerlich in: ders., Unscharfe Grenzen. Perspektiven der Kultursoziologie, Bielefeld 2008, S. 97–130 (Annkatrin Babbe, Nastasia Heckendorff)
Dienstag, 5.12.
09:30 Schatzki, Theodore: “Art Bundles,” in: Artistic Practices. Social Interactions and Cultural Dynamics, hrsg. von Tasos Zembylas, London 2014, S. 17–31 (Melanie Unseld)
11:30 Appel, Bernhard R.: „Sechs Thesen zur genetischen Kritik kompositorischer Prozesse“, in: Musiktheorie. Zeitschrift für Musikwissenschaft 20.2 (2005), S. 112–122 (Martin Eybl)
14:30 Rempe, Martin/Nathaus, Klaus: „Introduction: Musicking in Twentieth Century Europe“, in: dies. (Hrsg.): Musicking in Twentieth Century Europe: A Handbook, Berlin 2020, S. 3–30 (Gesa Finke)
16:30 Schlussdiskussion
Veranstalter:
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung, FWF-Forschungsprojekt „Composing | Publishing | Performing: The Making of Alban Berg’s Wozzeck and Lulu“ (Laufzeit 2023–2026) in Kooperation mit der Alban Berg Stiftung